Innovation: Automatischer Polstereinleger für Versandkartons

Mit dem Innovationspreis 2021 des Landkreises Göttingen ist ein nachhaltiges Verbundprojekt ausgezeichnet worden, an dem die Firma Opitz, die TU Clausthal und die Universität Göttingen beteiligt sind.

Der Innovationspreis des Landkreises Göttingen gilt als wichtigster Preis für Ideen, Geschäftsmodelle und Forschungsergebnisse aus und in der Region Südniedersachsen. Ausgerichtet von der Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH, wurde die Auszeichnung vor zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft in Göttingen zu Beginn des Wintersemesters übergeben. Ein erfolgreiches Technologietransferprojekt der Opitz Packaging Systems GmbH aus Kalefeld mit den beiden südniedersächsischen Universitäten in Clausthal und Göttingen war in der Kategorie „Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitern“ erfolgreich. Seitens der Harzer Universität brachte sich die Arbeitsgruppe von Professor Stephan Westphal (Institut für Mathematik und Simulationswissenschaftliches Zentrum Clausthal-Göttingen) ein.

Die Innovation ist eine erstmalige technische Lösung zum automatischen Einlegen von Luft- oder Papierpolstern in die Hohlräume von gepackten Versandkartons. Die Polster werden genau dort und in solcher Anzahl platziert, wo bzw. wie sie zum Schutz des Produkts benötigt werden. Es handelt sich dabei um ein gelungenes Beispiel für das Zusammenspiel zwischen Innovationsscouts und Technologieberatern im Südniedersachsen Innnovationscampus (SNIC). Gemeinsam konnten sie die benötigten Forschungspartner an der TU Clausthal und der Universität Göttingen für die Bereiche Optimierung und Messtechnik in Hinblick auf die Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit mit dem Unternehmen Opitz identifizieren. In Kooperation wurde das Projekt, das durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert wurde, bearbeitet.

Zunächst hatte das Verbundvorhaben die Forschenden vor einige Herausforderungen gestellt: „Die Besonderheit war, dass das Polstermaterial zum Befüllen der Versandkartons nicht starr, sondern elastisch ist“, erklärt Professor Westphal. Zudem befüllt der Roboter die unterschiedlichen Verpackungen im Vier-Sekunden-Takt. „Wir mussten also nicht nur eine gute, sondern auch eine schnelle Lösung finden“, betont der Clausthaler Mathematiker. Am Ende haben sie eine hervorragende Lösung gefunden, was durch den Gewinn des Innovationspreises belegt wird. „Wir nutzen zum optimierten, roboterbetriebenen Befüllen elastisches, recycelbares Papiermaterial, und zwar immer genau so viel, wie nötig ist. Dadurch sparen wir Ressourcen und schonen die Umwelt“, so Westphal.

Video zum Verbundprojekt: https://www.youtube.com/watch?v=YLy0xYMwazA

Kontakt:
TU Clausthal
Pressesprecher
Christian Ernst
Telefon: +49 5323 72-3904
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de

Eine Person hält ein Kästchen neben dem Porträt einer Person

Auch Dank des Know-how des Clausthaler Professors Stephan Westphal (rechts) in Optimierungsfragen kann die Firma Opitz aus Kalefeld (im Bild Tim Opitz) das Befüllen von Versandkartons mit Polstermaterial automatisieren und nachhaltig gestalten. Fotos: Rosemarie Gerhardy, Kreutzmann