Warum Frauennetzwerke heute unverzichtbar sind

Der wissenschaftliche Alltag ist anspruchsvoll und oft immer noch von männlichen Strukturen geprägt. Frauen begegnen besonderen Herausforderungen auf ihrem Karriereweg, sei es beim Einstieg in die Wissenschaft, beim Erklimmen der Karriereleiter oder im Top-Management. Trotz Fortschritten sind weibliche Führungskräfte in Deutschland weiterhin unterrepräsentiert: Nur jede dritte Führungsposition und lediglich zwölf Prozent der Top-Management-Posten sind weiblich besetzt. 

Hier setzen Frauen-Netzwerke wie unseres an. Durch Austausch, Sichtbarkeit, gegenseitige Unterstützung und inspirierende Rollenvorbilder werden Barrieren abgebaut, damit zukünftig mehr Frauen ihre Potenziale entfalten und Führungsrollen übernehmen.

Von der Idee zum starken Netzwerk

Der Ursprung des Netzwerks liegt im Mentoring-Programm WiMINToring, das im Wintersemester 2019/2020 den ersten Durchlauf startete. Ziel dieses Programms ist es, Nachwuchswissenschaftlerinnen individuell in ihrer beruflichen Entwicklung zu begleiten und sie durch Gespräche, Beratung und konstruktives Feedback zu fördern. Schnell zeigte sich: Über das eigentliche Mentoring hinaus fehlte vielen Frauen ein kontinuierlicher, geschützter Rahmen für Vernetzung. Die bei WiMINToring organisierten Netzwerkabende wurden sehr geschätzt und führten 2021 zum Wunsch nach einem dauerhaften Frauennetzwerk. Seit der Gründungsidee hat sich das Netzwerk beeindruckend weiterentwickelt. Was als kleiner Kreis engagierter Frauen begann, ist heute zu einem lebendigen, vielfältigen Netzwerk gewachsen.

Vielfältige Formate und Angebote

Das Netzwerk zählt mittlerweile rund 60 Mitglieder. Neben Promovendinnen, Postdocs, Professorinnen und engagierten Mitarbeiterinnen aus wissenschaftsnahen Bereichen gehören auch Alumnae dazu, die mittlerweile in Wissenschaft, Industrie oder Forschung tätig sind. Auch nach der aktiven Zeit im Netzwerk bleiben sie in Kontakt und unterstützen nachfolgende Generationen, häufig als Mentorinnen oder Impulsgeberinnen.

Die Angebote des Netzwerks sind vielschichtig und ermöglichen einen Austausch auf mehreren Ebenen. Monatliche Treffen der Kernmitglieder bieten Raum für regelmäßigen Erfahrungsaustausch, gegenseitiges Empowerment und die Besprechung aktueller Themen.

Role-Models für Frauen in der Wissenschaft

Viermal pro Jahr werden größere Netzwerkabende veranstaltet. Hier referieren Expertinnen und Role-Models aus Wissenschaft und Praxis zu besonderen Themen, wie zum Beispiel „Frauenkarriere in der männlichen Berufswelt“, „Karriereweg: Top-Management“ oder „Spitzenkräfte gesucht – Frauen in Führungspositionen“. Der jüngste Netzwerkabend Anfang Dezember verfolgte das Thema „Neurodivergenz am Arbeitsplatz“ mit Psychologin Stephanie Wolf. Die Netzwerkabende sind offen für alle Interessierten, finden hybrid statt und bieten interaktive Diskussionsrunden.

Ein zusätzliches Angebot ist die LinkedIn-Gruppe des Netzwerks. Hier können sich Mitglieder unkompliziert austauschen, Kontakte pflegen und das eigene berufliche Netzwerk auch außerhalb der TU Clausthal gezielt ausbauen.

Das Jahrestreffen als Community-Highlight 

Höhepunkt des Jahres ist das „Sommertreffen“, das zeitlich stets auf das letzte Juni-Wochenende fällt. Der Freitagabend startet mit einem Netzwerkabend, zu dem auch externe Gäste eingeladen sind. Im Mittelpunkt stehen spannende Gespräche und die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Am Samstag werden oft von externen Expertinnen geleitete Workshops angeboten, die praktische Tools sowie Raum zur Selbstreflexion und Vernetzung bieten. 

Das Jahr 2026 steht unter dem Motto „Wandel wagen – Unternehmenskultur neu denken“. Das solltet ihr nicht verpassen!

Mitgestalten erwünscht

Das Netzwerk ist offen gestaltet: Jede Frau, unabhängig von ihrer Position, Erfahrung oder Laufbahn, kann sich aktiv einbringen, Ideen vorschlagen und Wünsche äußern. Ein dreiköpfiger Vorstand – Dr. Angela Binder, Dr. Anja Ufkes und Dr. Alena Storm – koordiniert die Organisation der Veranstaltungen und steuert gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Dr. Natalia Schaffel-Mancini die Weiterentwicklung des Netzwerks. Wer Fragen hat oder neue Impulse setzen möchte, findet hier jederzeit engagierte Ansprechpartnerinnen.